Kurt-Hirschfeld-Forum

Theater- und Veranstaltungssaal

Geschichte:

1977 beschloß der Rat der Stadt Lehrte ein Mehrzweckgebäude zu errichten, das sowohl der Erweiterung des Gymnasiums als auch kulturellen Zwecken dienen sollte. Bereits 1979 konnte der Neubau mit dem Theater- und Veranstaltungssaal bezogen werden. Der Saal wurde 1985 zu Ehren des aus Lehrte stammenden Kurt Hirschfeld in Kurt-Hirschfeld-Forum benannt.

Veranstaltungen:

Der Theatersaal verfügt über 412 Plätze, eine Bühne mit Bühnentechnik. Das Forum ist zugleich Aula des Gymnasiums und Veranstaltungssaal der Stadtverwaltung für die Kulturveranstaltungen der Stadt wie das Abo-Theaterprogramm. Weiterhin dient er Vereinen, dem Stadtmarketing Lehrte und den Schulen für unterschiedliche Veranstaltungsformate. Unter Berücksichtigung dieser Nutzungen kann das Forum extern vermietet werden.

Kurt Hirschfeld - Biographie

Der am 10. März 1902 in Lehrte geborene Kurt Hirschfeld war Dramaturg, Regisseur und Direktor des Schauspielhauses Zürich. Seine Eltern, die zu den wenigen jüdischen Familien in Lehrte gehörten, betrieben ein Herrenkonfektionsgeschäft am Sedanplatz. Kurt Hirschfeld besuchte das Rats- und Realgymnasium am Aegidientorplatz in Hannover und studierte im Anschluß Philosophie, Soziologie, Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Frankfurt am Main, Heidelberg und Göttingen.

Am Hessischen Landestheater in Darmstadt war er von 1930 bis zu seiner fristlosen Entlassung durch die Nationalsozialisten 1933 als Dramaturg und Regisseur tätig. Nach seiner Emigration in die Schweiz arbeitete er am Zürcher Schauspielhaus als Dramaturg, als Lektor im Verlag Emil Oprecht in Zürich und als Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung in Moskau. Dort assistierte er dem Regisseur Wsewolod Meyerhold (1874 - 1940) in dessen Theater bis es 1938 geschlossen wurde. Er kehrte im selben Jahr ans Schauspielhaus Zürich zurück, wo er bis zu seiner Ernennung zum Vizedirektor 1946 als Dramaturg tätig war. 1951 heiratete er die Schauspielerin Tetta Scharff, eine Tochter des deutschen Bildhauers Edwin Scharff. Die gemeinsame Tochter Ruth wurde 1952 geboren.

1961 übernahm Kurt Hirschfeld als Nachfolger von Oskar Wälterlin die Direktion des Schauspielhauses Zürich. Er war in seiner Zeit am Zürcher Theater verantwortlich für zahlreiche deutschsprachige Ur- und Erstaufführungen von Theaterstücken von Berthold Brecht, Eugene O´Neill, Max Frisch u.a.m. Im November 1963 erhielt Kurt Hirschfeld in Hannover den Großen Niedersächsischen Kunstpreis. Er starb bereits am 8. November 1964 nach schwerer Krankheit am Tegernsee.